„Gundermann Revier“


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„Gundermann Revier“ (Grit Lemke© Leon Kuegeler/photothek.de)


Matinée im Rahmen 20 Jahre Kulturfabrik Hoyerswerda und Schuhfabrik Ahlen

Alles begann mit einer E-Mail Ende 2003 auf der Suche nach einem Kulturaustausch zwischen Ost- und West-Deutschland. Seither verbindet die Akteure der Kulturfabrik Hoyerswerda und dem Ahlener Bürgerzentrum Schuhfabrik eine 20jährige Geschichte. Die soll nun mit einem Veranstaltungswochenende und dem Besuch einer Delegation aus Hoyerswerda am 23. und 24. September gefeiert werden. 

Am Sonntag, 24. September, um 11 Uhr zeigt Grit Lemke ihren Film „Gundermann Revier“ im CinemAhlen in einer Matinée. 

Gerhard Gundermann war Baggerfahrer, Rockpoet und die „Stimme des Ostens". Der für den Grimme-Preis nominierte Dokumentarfilm von Grit Lemke, macht sich auf die Suche nach dem, was dieses Leben ausmachte, bevor es 1998 so plötzlich erlosch. Die Silly-Musiker Uwe Hassbecker und Ritchie Barton, Andy Wieczorek von der Band „Seilschaft“ und Conny Gundermann, seine Lebensgefährtin kommen zu Wort. Aber auch seine Lehrerin, seine ersten Wegbegleiter aus der Brigade Feuerstein, sein Tontechniker und enge Mitarbeiter erinnern sich. Wie in einem Brennspiegel bündeln sich in der Region und in Gundermanns Werk globale Fragen: nach Heimat, nach dem Ende der Arbeit, nach Utopien und individueller Verantwortung.

Der Film erzählt mit Poesie und Musik, eingebettet in die Bilder einer gebrochenen Landschaft und mit vielen unbekannten Archivaufnahmen, über einen von jenen, die „die Welt nicht retten können, aber möchten / mit viel zu kurzen Messern in viel zu langen Nächten“. In seinen Liedern sang er vom Alltag der Arbeiter im Braunkohlerevier der Lausitz, setzte sich kritisch mit dem System auseinander und verarbeitete in dem Song „Sieglinde“ auch sein eigenes Wirken als Spitzel für die Stasi. Gundermann lebte immer zwei Leben: Als erfolgreicher Musiker und als Arbeiter, als Familienvater und öffentliche Person, als Sozialist und als Querkopf, der wegen „prinzipieller Eigenwilligkeit“ aus der SED ausgeschlossen wurde. 

Die Partnerschaft zwischen den beiden soziokulturellen Zentren hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Aktivitäten hervorgebracht. Mit dem Mediencamp für Jugendliche aus Ost und West, gegenseitigen Besuchen und intensivem Austauschbegegnungen in ehemaligen innerdeutschen Grenzregionen, einer Wanderung zwischen den beiden Orten und einigen Dokumentationen und Artikeln haben sich die Aktiven immer wieder gegenseitig inspiriert und viel voneinander gelernt. 2006 wurde der Austausch vom damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler in einem Schreiben persönlich geehrt und „zur Nachahmung empfohlen“. Die Filmvorführung wird unterstützt durch „Dritte Orte – Raum und Zeit für Veränderung“ und wird über das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW gefördert. 

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Sonntag, 24.09.2023
Beginn: 11:00