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Beschäftigte fordern Neubau

Eine Großzahl der Beschäftigten in Ahlens Stadtverwaltung appelliert an die Bürgerinnen und Bürger, beim Bürgerentscheid am Sonntag mit „Nein“ zu stimmen. „Helfen Sie uns, diese unwürdigen Arbeitsbedingungen zu beenden“, forderten sie in einem Aufruf während einer Personalversammlung.

Ein zukunftsorientierter Neubau vereine fünf herausragende Vorteile, sagte Personalratsvorsitzender Jörg Adomat: „Er setzt moderne Standards, ist wirtschaftlich, nachhaltig, förderfähig und umweltfreundlich.“

Die seit Jahrzehnten anhaltende Leidenszeit der Beschäftigten im jetzigen Rathaus müsse endlich ein Ende finden. Adomat erinnerte an eine Abstimmung im vergangenen Jahr, als 262 Kolleginnen und Kollegen bei acht Gegenstimmen für den Neubau des Rathauses stimmten. Ein Rathaus sei für die Mitarbeitenden mehr als nur ein für erhaltenswert erachtetes Stück Baukultur. „Für meine Kolleginnen und Kollegen ist es ein Lebensraum, hier verbringen wir fast mehr Zeit als zuhause.“ Entsprechend gut müssten auch die Arbeits- und Raumbedingungen sein. In der Abstimmung gehe es vor allem um „Beschäftigte“ und weniger um „Beton“.

„Wenn wir in diesen Tagen lesen müssen, dass die selbsternannten Rathausfreunde die Verhältnisse in diesem maroden Bau für gar nicht so problematisch halten, dann löst das nur noch Fassungslosigkeit bei uns aus.“ Adomat kritisiert, dass sich die Befürworter einer Sanierung nie um ein Gespräch mit den Beschäftigten bemüht hätten. „Offensichtlich wollten sie gar nicht hören, wie schlimm die Zustände hier tatsächlich sind. Das ist sehr, sehr schade.“ Die Verweigerung zum Gespräch und Ignorierung der Mitarbeitenden-Interessen passe ins Bild.

Der Personalratsvorsitzende erinnerte an ein Zitat des Sprechers der Rathausfreunde, Alfred Thiemann. „Er meinte, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung nicht der Maßstab sein könnten bei der Entscheidung.“ Diese Aussage sei bei vielen Kolleginnen und Kollegen Adomats verstanden worden „als Ausdruck von Geringschätzung.“ Der Vorsitzende könne sich nicht erklären, „womit wir das verdient haben.“

Auch der Vorschlag von Architekten, im Falle einer Sanierung erneut innenliegenden Wärmeschutz anzubringen, löst bei Adomat nur noch Kopfschütteln aus. „Daran krankt doch alles hier, dass die Wärme ins Haus kommt.“ Schon jetzt würde angekündigt, dieselben Fehler zu wiederholen, die das Arbeiten in dem abgängigen Rathaus bisweilen unerträglich machen.

Adomats Stellvertreter Klaus Marquardt kann auch von erfreulichen Erfahrungen künden. In den letzten Monaten seien viele Worte der Aufmunterung und des Zuspruchs zu verzeichnen gewesen. „Die meisten Menschen wissen, dass wir einen guten Job machen und vernünftige Arbeitsbedingungen verdienen“, sagt Marquardt. Jetzt komme es darauf an, dass alle Menschen, die für einen mitarbeiter- und kundenfreundlichen Neubau seien, am Sonntag zur Abstimmung gehen.

Klaus Marquardt und Jörg Adomat wenden sich im Namen ihrer Kolleginnen und Kollegen direkt an Bevölkerung: „Liebe Bürgerinnen und Bürger, unsere Bitte ist, stimmen Sie gegen den Stillstand mit NEIN!“

Foto: Für den Bau eines neuen Rathauses sprechen sich die meisten Beschäftigten der Stadtverwaltung aus.

Für den Bau eines neuen Rathauses sprechen sich die meisten Beschäftigten der Stadtverwaltung aus.