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Bürgerentscheid zu Rathaus und Stadthalle: „Der Neubau ist wirtschaftlicher!“

„Die Wirtschaftlichkeit ist ein ganz wesentlicher Knackpunkt beim Bürgerentscheid am 8. März“. Darauf weist Bürgermeister Dr. Alexander Berger hin und ruft alle Stimmberechtigten auf, mit „Nein“ zur Aufhebung des Neubaubeschlusses zu stimmen. „Würde der Neubaubeschluss aufgehoben, träte nicht nur weiterer Stillstand ein, es würden auch die Kosten davonlaufen.“

Berger verweist auf gründlich ermittelte Zahlen: Ein Neubau kostet laut Berechnungen der Fachleute 58,5 Millionen Euro, eine Sanierung der Altbauten 61,2 Millionen Euro. Der ausschlaggebende Grund für die niedrigere Gesamtsumme bei der Neubau-Variante sei die Tatsache, dass der neu zu errichtende Stadthaus-Baukörper aufgrund einer viel günstigeren und auf die heutigen Verhältnisse zugeschnittenen Grundriss-Struktur deutlich kleiner geplant werden kann. „Es führt deswegen nicht weiter, immer wieder auf das solide Stahlbetonskelett zu verweisen“, so Berger. Bei einer Sanierung seien zudem zahlreiche Kompromisse einzugehen. Trotz Abbruch des Betongerüstes sei der Neubau sowohl aus Sicht des Klimaschutzes als auch aus Sicht der Wirtschaftlichkeit günstiger. Berger gibt zu bedenken: „Wenn das Betongerüst aufgrund seiner Abmessungen nach einer eventuellen Sanierung die Aufgabe nur suboptimal erfüllen kann, dann wäre es verantwortungslos, die Sanierung aus reinem Selbstzweck zu fordern.“

Unterstützung für die Neubauvariante kam in dieser Woche von einer Stelle, die für ihre kritische Betrachtung öffentlicher Bauprojekte bekannt ist: „Selbst der Bund der Steuerzahler kommt zu dem Entschluss, dass die Wirtschaftlichkeit bei einem Neubau höher ist.“ Alle, denen der Erhalt der finanziellen Leistungsfähigkeit der Stadt ein immer wieder ins Feld geführtes Argument sei, müssten erkennen, dass im Neubau die Lösung liege, so Berger. Der Steuerzahlerbund hatte in einer Berechnung die Kosten, die für die bauliche Unterhaltung des Bestandsbaus, dessen notwendigen Um- oder Erweiterungsbauten sowie die Betriebskosten mit den Investitionsausgaben und Folgeaufwendungen für einen Neubau verglichen. „Bei einer Sanierung, die in Phasen und über mehrere Jahre verläuft, seien finanzielle Unwägbarkeiten nie auszuschließen“, sagt Eberhard Kanski, Vize-Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler NRW. Die kritische Betrachtung kommt zu einer klaren Aussage: „Vieles spricht deshalb dafür, dass ein Neubau mittelfristig die geringeren finanziellen Belastungen für den Stadthaushalt und damit für die Bürgerinnen und Bürger in Ahlen mit sich bringt“, heißt es vom Steuerzahlerbund. Berger begrüßt, dass der Bund der Steuerzahler seine anfängliche Zögerlichkeit aufgegeben und nun die Vorteile eines Neubaus herausstellt. Vor zwei Jahren noch gab sich der Verband zurückhaltender im Hinblick auf die Kostenentwicklung.

Stadtkämmerer Dirk Schlebes überrascht es nicht, dass die Interessenvertretung der Steuerzahler in der Rathausfrage zum gleichen Ergebnis kommt wie zuvor Gutachter und die Stadtverwaltung. „Wer mittel- und langfristig die geringste Belastung für die Stadtkasse möchte, stimmt beim Bürgerentscheid mit Nein“, empfiehlt Schlebes. Alle ihm bekannten Untersuchungen kämen zum selben Ergebnis: „Der Neubau ist wirtschaftlicher!“

Foto: Zum Neubau des Rathauses gibt es aus wirtschaftlicher Sicht keine vernünftige Alternative, meinen Bürgermeister, Stadtkämmerer und Steuerzahlerbund.

Zum Neubau des Rathauses gibt es aus wirtschaftlicher Sicht keine vernünftige Alternative, meinen Bürgermeister, Stadtkämmerer und Steuerzahlerbund.