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Kunden der Stadthalle bevorzugen einen Neubau

Knapp zwei Drittel der Kunden wünschen sich einen Abriss der Stadthalle und den Neubau eines multifunktionalen Bürgerforums. Das ist eines der Ergebnisse der Markt- und Bedarfsanalyse, die die Stadt Ahlen in Auftrag gegeben hat. Seit Januar arbeitete das Stuttgarter Beratungsunternehmen PAN GEO - Gesellschaft für Angewandte Geographie mbH - an der Studie. Dazu hat es umfangreiche schriftliche und persönliche Befragungen unter 262 Kunden der Stadthalle durchgeführt.

Einbezogen worden sind auch größere Ahlener Unternehmen und Interessengruppen wie Vereine, Verbände und Parteien. Obwohl die Befragung noch nicht komplett ausgewertet ist, konnte Pan Geo-Geschäftsführer Dr. Johannes Feifel zusammen mit der Aufsichtsratsvorsitzenden der Stadthallen GmbH, Gabriele Duhme, und Stadthallen-Geschäftsführer Andreas Bockholt erste aussagekräftige Ergebnisse vorstellen.

Insgesamt zeigen die ersten Aussagen, dass die Kunden der Stadthalle sowie die Ahlener Unternehmen und Interessengruppen mehrheitlich einen Abriss und Neubau der Stadthalle bevorzugen. Unter den Nachfrager-Grup¬pen „Wirtschaft“, „Bürgerschaft“ und „Öffentliche Hand“ zeigt sich, dass dieser Wunsch bei der Öffentlichen Hand (z.B. Kulturveranstaltungen, Schulveranstaltungen, Kindertheater, Abibälle u.a.) sowie bei der Wirt¬schaft (z.B. Messen, Ausstellungen, Seminare, Tagungen, Fortbildungen) stärker ausgeprägt ist. Weniger deutlich ist dies bei der Bürgerschaft der Fall, die in der Befragung vor allem über Vereine und ihre Veranstaltungen vertreten ist.

Auch unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten wirkte sich ein Neubau auf die Stadthalle günstiger aus. So untersuchte PAN GEO die Frage, ob sich neue zusätzliche Veranstaltungen nach Sanierung und Modernisierung oder besser nach Abriss und Neubau gewinnen ließen. Rund 42 Prozent der Befragten würden im Falle eines Neubaus neue zusätzliche Veranstaltungen durchführen, während dies bei nur rund 33 Prozent der Befragten im Falle einer Sanierung der Fall wäre.

„Ein Veranstaltungszentrum ist für die Stadt Ahlen unentbehrlich“, fasst Feifel die Ergebnisse zusammen und empfiehlt: „Bei einer künftigen Veranstaltungsstätte sollten insbesondere auch die Bedürfnisse der Vereine bei der Planung wie auch beim Betrieb berücksichtigt werden.“ So werde deren ehrenamtliches Engagement weiter gestärkt und die künftige Veranstaltungsstätte zu einem attraktiven „Dritten Ort“ für alle Menschen in Ahlen. Das große Interesse an einer professionellen Veranstaltungsstätte erfreut auch Gabriele Duhme. „Die Befragten weisen deutlich darauf hin, dass die Halle der Zukunft anders aussehen soll als der derzeitige Bestand“, sieht sie die Notwendigkeit von substanziellen Veränderungen bestätigt.

Bei einem Rücklauf von 95 Antworten (36,3 Prozent) sei die Befragung nach Einschätzung von Feifel „sehr aussagekräftig, zumal über die Hälfte der Befragten aus dem Rücklauf in den letzten fünf Jahren auch Veranstaltungen in der Stadthalle durchgeführt haben.“ Bei den Angeschriebenen aus Ahlener Wirtschaft, Bürgerschaft und von Öffentlicher Hand habe die Rücklaufquote sogar 43,5 Prozent erreicht. Damit der vom Rat der Stadt Ahlen am 4. Juli beschlossene Abriss und Neubau von Rathaus („Stadthaus“) und Stadthalle („Bürgerforum“) auf fundierten Planungs- und Entscheidungsgrundlagen weiter umgesetzt werden kann, hatte die Stadt Ahlen hierzu eine Markt- und Bedarfsanalyse beauftragt.

Der Veranstaltungsplatz Ahlen wird laut Untersuchung von rund 84 Prozent der Befragten als „attraktiv“ oder „sehr attraktiv“ eingeschätzt. Dies bestätigt auch die Stärken-Schwächen-Analyse zur Stadthalle Ahlen, bei welcher die Befragten die äußeren Rahmenbedingungen, das Veranstaltungsprogramm oder Betrieb und Management überwiegend als Stärke bezeichneten. „Das gefällt uns natürlich sehr gut“, freut sich Geschäftsführer Andreas Bockholt über die positiven Bewertungen. „Unsere Gäste erkennen, dass wir auch unter den derzeit schwierigen Bedingungen einen guten Job machen.“ Die Anforderungen zur Durchführung von Veranstaltungen erfüllt die Stadthalle im Status quo für rund 30 Prozent der Befragten „voll und ganz“. Ein geteiltes Bild ergibt bei näherem Hinsehen: Befragte aus der Bürgerschaft (i.d.R. mit Vereinsveranstaltungen) sind zu 44 Prozent zufrieden, Befragte der Öffentlichen Hand (i.d.R. Kulturveranstaltungen) sind nur zu 7 Prozent mit den Bedingungen einverstanden.

Foto: Die Untersuchung spricht für einen Neubau der Stadthalle. Die Ergebnisse stellten vor: (v.l.) Gabriele Duhme, Dr. Johannes Feifel und Andreas Bockholt

Die Untersuchung spricht für einen Neubau der Stadthalle. Die Ergebnisse stellten vor: (v.l.) Gabriele Duhme, Dr. Johannes Feifel und Andreas Bockholt