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„Niemand macht sich die Entscheidung leicht“

Vor der Entscheidung über Rathaus und Bürgercampus fasst Bürgermeister Dr. Alexander Berger die Diskussion zusammen und sieht Argumente für einen Neubau gestärkt. Der Beschluss über den Neubau des Rathauses ist nach seiner Überzeugung einer der gravierendsten seit Jahrzehnten.

„Niemand macht sich die Entscheidung leicht“, sagte der Bürgermeister vor der Ratssitzung am Donnerstag. Berger dankte allen, die „mit großer Ernsthaftigkeit das Für und Wider des neuen Rathauses und der Stadthalle diskutiert haben.“ Wie sehr die Frage auch die Bevölkerung umtreibt, habe man in den zahlreichen öffentlichen Stellungnahmen und an der intensiven Beteiligung am Bürgerdialog gespürt.

Die Verwaltung habe dank der Unterstützung renommierter Gutachter mit nachgewiesener Expertise bei Großprojekten alle Details abgewogen und sei zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen. „Nur der Neubau vereint überzeugend die Grundsätze von Ökologie, Ökonomie und Stadtidentität.“ Auch die Beschäftigten der Stadtverwaltung warteten sehnlichst darauf. Ihr Votum für einen Neubau sei mit 262:8 Stimmen eindeutig ausgefallen. Berger äußerte die Zuversicht, dass dem Rat der Stadt das gesundheitliche Wohl und ein angemessener Arbeitsplatz der Bediensteten nicht gleichgültig sein werden.

Auch wirksamer Klimaschutz spreche mit Zahlen, Daten und Fakten eindeutig für den Neubau. „Über dreißig Jahre gesehen wären bei einem sanierten Gebäude Ausstoß und Belastung durch Kohlendioxid mehr als doppelt so hoch wie beim Neubau.“ Zugleich lägen die Betriebskosten eines Neubaus im selben Zeitraum um etwa 9 Millionen Euro niedriger. „Das sind zwei Schlüsselzahlen für eine rationale Neubau-Entscheidung, die Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Umweltschutz berücksichtigt.“

Verständnis äußerte Berger dafür, das bestehende Ensemble aus Stadthalle und Rathaus als ein Identitätsmerkmal der Stadt zu sehen. Als Aufbruchssymbole seien sie in den 1970er Jahren verstanden worden. Heute müsse jedoch eine begründete, faktenbasierte Entscheidung getroffen werden. „So wie es vor einem halben Jahrhundert unsere Vorgänger in bester Absicht getan haben, so dürfen wir heute auch ein Zeichen für Ahlens Zukunft und ein Stück neuer Identität unter den Voraussetzungen des 21. Jahrhunderts setzen: Klimafreundlich, generationengerecht und für die digitale Arbeitswelt aufgestellt.“

In jedem Fall sei es gut, dass mit der Entscheidung des Rates der jahrelange Stillstand beendet werde. Deshalb gehe der Bürgerdialog bei einer Neubauentscheidung erst richtig los. Die Bürgermeinung dürfe nicht nur bis zum 4. Juli Bedeutung haben. „Auf dem Weg zum Bürgercampus sind viele Ideen und Anregungen aufzunehmen, sonst lassen sich die Ziele nicht erreichen.“ Zur Beteiligung am weiteren Bürgerdialog ermuntert Berger „auch jene, die heute noch keine Anhänger der Neubauvariante sind.“

Die Beratungsfolge zum „Bürgercampus der Stadt Ahlen“ sieht vor, dass der Rat der Stadt Ahlen am 4. Juli einen Beschluss für den Neubau trifft. Die Beschlussvorlage (VO/1452/2019) können interessierte Bürgerinnen und Bürger auf einer Sonderseite einsehen. Dort zu finden ist auch eine Liste mit häufigen Fragen und Antworten (FAQ) rund um die „Rathausfrage“. Fortlaufend wird sie ergänzt, unter anderem aufgrund von Fragen, die an die Stadtverwaltung gerichtet werden können. Hierzu hat die Stadt zwei Wege eingerichtet: Telefonisch unter der Rufnummer 02382 59555 und per E-Mail unter der Adresse rathaus@stadt.ahlen.de

Foto: Über die Zukunft von Rathaus und Stadthalle entscheidet der Rat der Stadt Ahlen am 4. Juli.

Über die Zukunft von Rathaus und Stadthalle entscheidet der Rat der Stadt Ahlen am 4. Juli.