Über das voraussichtlich positive Jahresergebnis werden Bürgermeister und Stadtkämmerer am Donnerstag den Finanz- und Personalausschuss der Stadt Ahlen ausführlich informieren.
Der Quartalsbericht soll eine möglichst frühzeitige Prognose des zu erwartenden Jahresergebnisses für das laufende Haushaltsjahr abgegeben. Für seine Aussagen werden mehrmals im Jahr die zur Verfügung stehenden Finanzdaten ausgewertet. Der Überschuss sei Ausdruck einer verantwortungsvollen und umsichtigen Haushaltsführung, die auch in Krisenzeiten das Maß aller finanzwirtschaftlichen Dinge sei, so Bürgermeister Berger. Bemerkenswert sei das Ergebnis, obwohl die Einnahmen aus der Gewerbesteuer einen Einbruch um rund 10,4 Millionen Euro erfahren haben. Höher als erwartet sei mit 9,4 Millionen Euro die Kompensation durch das Land NRW ausgefallen. „Die Landesregierung hat solidarisch gehandelt und den Kommunen die Handlungsfähigkeit erhalten“, sagt Berger auch als Sprecher der Bürgermeister im Kreis Warendorf.
Die Liquidität der Stadt Ahlen war in 2020 nicht gefährdet. „Ganz im Gegenteil“, rechnet Dirk Schlebes vor. Der Bankbestand erhöhte sich laut Finanzplan nicht nur um 2,5 Millionen Euro, sondern gleich um 3,7 Millionen Euro. Die Fähigkeit Rücklagen zu bilden, hätte sich dadurch erfreulicherweise mehr als erwartet verbessert. „Was im Hinblick auf das laufende Jahr auch erforderlich werden kann“, bremst Schlebes jede voreilige Euphorie im Ansatz. Entgegen der Prognose konnte im Jahr 2020 vollständig auf die Neuaufnahme von Krediten verzichtet werden. Die Kassenkreditbestände konnten trotz erheblicher Schwankungen zum Jahresende auf 0 zurückgeführt werden. Zum Bilanzstichtag wuchs das Bankguthaben der Stadt Ahlen von 268.000 Euro auf gut 4 Millionen Euro an.
Ob in 2021 mit einem ähnlich positiven Ergebnis zu rechnen sein wird, darüber wollen Berger und Schlebes nicht spekulieren. Sie gehen davon aus, dass die Situation der öffentlichen Haushalte im zweiten Jahr der Pandemie angestrengt bleiben wird. Von großer Bedeutung sind in der gegenwärtigen Krise für Bürgermeister und Stadtkämmerer die Investitionen. „Wir müssen die Wirtschaft am Laufen halten und Projekte fortsetzen“, formuliert Schlebes beider Überzeugung. Bürgermeister Berger: „Es wäre ein fatales Zeichen, wenn sich die Stadt Ahlen als Motor des Aufschwungs in und nach der Krise verweigerte.“ Begonnene Zukunftsprojekte wie Investitionen in Schulen, Digitalisierung, Bürgercampus und Osttangente müssten konsequent fortgeführt werden. Über den Haushalt 2021 entscheidet der Rat der Stadt Ahlen in seiner Sitzung am 23. Februar.