Die aktuellen Rahmendaten und den gegenwärtigen Planungsstand haben Bürgermeister Dr. Alexander Berger, Stadtbaurat Andreas Mentz, Kämmerer Dirk Schlebes und Fraktionsmitglieder, die der Rathauskommission angehören, am Mittwoch der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Verwaltung, betonten Berger und Mentz, habe den Auftrag, den ihr der Rat der Stadt Ahlen erteilt hatte, sehr sorgfältig ausgeführt, und Alternativen zur Sanierung der Bestandsgebäude Rathaus und Stadthalle geprüft. Bei der Betrachtung sei deutlich geworden, dass die Neubauvariante im Wirtschaftlichkeitsvergleich am günstigsten ausfällt. Vier Flächenangebote seien an die Stadt nach einer entsprechenden Aufforderung herangetragen worden. Einzig die Nahrath-Brache hätte dabei die Flächenanforderungen an ein Verwaltungsgebäude erfüllt. „Das Grundstück ist städtebaulich aber nicht ideal“, schränkt Andreas Mentz ein, da eine Veranstaltungshalle wie die Stadthalle dort keinen Platz finden würde.
Der jetzige Standort von Rathaus und Stadthalle sei im Neubaufall zu bevorzugen. Das neu zu errichtende Gebäudeensemble würde sich gliedern in ein Verwaltungsgebäude (Stadthaus) und ein multifunktionales Bürgerforum, das unter anderem die Funktion der Stadthalle einnehmen und auch die Ratsarbeit beherbergen würde. Im Vergleich zur Sanierung von Rathaus und Stadthalle hätte die Errichtung von Stadthaus und Bürgerforum über eine Nutzungszeit von 30 Jahren gerechnet einen Investitions- und Nutzungskostenvorteil von 13,5 Millionen Euro, worin der Rückbau des jetzigen Rathauses bereits eingeschlossen ist. Zugleich würden die Anforderungen an zeitgemäße Büroarbeitsplätze und moderne Veranstaltungstechnik in der Neubauvariante deutlich besser zu verwirklichen sein.
Abhängig ist die Entscheidung für „Plan A“ (Sanierung) oder „Plan B“ (Neubauvariante) von der Entscheidung, ob das bestehende Rathaus in die Denkmalliste einzutragen ist oder nicht. „Unsere Überzeugung ist: Es ist kein Denkmal“, stellt Mentz fest. Mehrere Gutachten und Stellungnahmen seien in dieser Frage an den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Denkmalbehörde übersandt worden. Sollte das Benehmen mit dem LWL nicht hergestellt werden können, müsste am Ende ein Entscheid der obersten Denkmalschutzbehörde her (Ministerinnenentscheid). „Das findet immer wieder statt und ist auch nichts Ungewöhnliches“, so Mentz.
Berger und Mentz unterstrichen auch im Namen der Rathaus-Kommission, dass angesichts einer Baukostensteigerung, die derzeit bei jährlich 10 Prozent liegt, eine Entscheidung drängt. „Wir wollen die Entscheidung und arbeiten mit Hochdruck daran“, lässt Berger keinen Zweifel. Eine beratungsfähige Vorlage sei sofort auf dem Tisch, sobald die Frage des Denkmalschutzes geklärt ist.
Im Anschluss an die Befassung im Stadtplanungs- und Bauausschuss haben auch die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich in den Planungsprozess einzubringen: Beim Bürgerdialog am Samstag, 6. Oktober, in der Stadthalle. „Sie mögen in großer Zahl kommen und sollen auch Vorschläge machen“, wünscht sich der Bürgermeister eine breite Beteiligung der Ahlener. In einzelnen Themenbereichen werde detailliert über die möglichen Alternativen gesprochen und diskutiert. Auch stehen er und Andreas Mentz für Gesprächsrunden in kleinerem Kreis zur Verfügung, falls gewünscht.