Bergers Fazit nach intensiver Debatte: „Ich gehe deutlich schlauer aus diesem Vormittag heraus als hinein.“ Manches Argument habe überrascht, manche Ansicht sei bestätigt worden. Es sei auf keinen Fall die letzte öffentliche Veranstaltung dieser Art gewesen, die sich mit der Frage nach Sanierung oder Neubau von Rathaus und Stadthalle befasst, so sein Versprechen.
In einem waren sich Befürworter und Gegner der Sanierung einig: Die Optik des heutigen Rathauses wird als nicht besonders gelungen wahrgenommen. Die Ansichten schwankten zwischen einem „schäbigen Kasten“ und einer „reizvollen Architektur.“ Ein niedrigeres Gebäude sei nicht nur wartungsfreundlicher, ein möglicher Neubau habe sich auch besser in das Stadtbild einzufügen, was das als „Fremdkörper“ empfundene Bestandsgebäude nicht tue. Auch wenn keine Abstimmung über Plan A (Sanierung) und Plan B (Neubau) abgehalten werden sollte, so seien „gefühlt die meisten Karten für den Plan B ausgefüllt worden“, erkannte Moderatorin Elke Frauns beim Blick auf die abgegebenen Meinungskärtchen. Schon in der Diskussion wurde deutlich, dass die meisten Anwesenden in technischer wie energetischer Hinsicht dem Neubau Vorzug geben vor einer Sanierung.
Ziemlich eindeutig auch die Stimmung für den Erhalt des Standortes von Rathaus und Stadthalle. Beide seien, so eine geäußerte Bürgermeinung, mit Kino und Kunstmuseum Teil eines kulturellen Zentrums. Weitgehend Konsens ebenso in der Frage der verkehrlichen Erschließung. Sie wird als optimal und störungsfrei bewertet, selbst von unmittelbaren Anwohnern der Stadthalle. Mit der Weichenstellung in der „Rathausfrage“ rechnet Bürgermeister Berger zum Jahresende, dann gebe es eventuell auch Klarheit über die Entscheidung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zum Denkmalwert des Rathauses. Dieser wird gutachterlich gestützt von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Ahlen verneint. Sollte der LWL am Ziel der Unterschutzstellung festhalten, werde die Stadt den Entscheid der zuständigen Ministerin herbeiführen, so Berger.
Für den Fortbestand einer Veranstaltungshalle am heutigen Standort macht sich auch der Bürgermeister stark. „Wir brauchen einen Ort für bürgerschaftliche Demokratie, wollen aber auch den Karneval oder Schulentlassungen feiern.“ Die ausgewerteten Stimmungen und Argumente des Bürgerdialogs werden in Kürze auf der Internetseite der Stadt Ahlen nachzulesen sein. Eingang finden sie auch in die Beratungsunterlagen der Ratsgremien. Die im Bürgerdialog gezeigte Präsentation und diverse Schaubilder können hier eingesehen werden.