Bürger diskutierten über Rathaus und Stadthalle

Eine Diskussion „von hohem Niveau“ habe er am Samstagvormittag in der Stadthalle erlebt, sagte Bürgermeister Dr. Alexander Berger im Anschluss an den Bürgerdialog, zu dem die Stadt interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen hatte. Drei Stunden diskutierten in der Stadthalle rund einhundert Bürger miteinander, nutzten aber auch die Gelegenheit, um Fragen an Bürgermeister Berger und Stadtbaurat Andreas Mentz zu richten.

Bergers Fazit nach intensiver Debatte: „Ich gehe deutlich schlauer aus diesem Vormittag heraus als hinein.“ Manches Argument habe überrascht, manche Ansicht sei bestätigt worden. Es sei auf keinen Fall die letzte öffentliche Veranstaltung dieser Art gewesen, die sich mit der Frage nach Sanierung oder Neubau von Rathaus und Stadthalle befasst, so sein Versprechen.

In einem waren sich Befürworter und Gegner der Sanierung einig: Die Optik des heutigen Rathauses wird als nicht besonders gelungen wahrgenommen. Die Ansichten schwankten zwischen einem „schäbigen Kasten“ und einer „reizvollen Architektur.“ Ein niedrigeres Gebäude sei nicht nur wartungsfreundlicher, ein möglicher Neubau habe sich auch besser in das Stadtbild einzufügen, was das als „Fremdkörper“ empfundene Bestandsgebäude nicht tue. Auch wenn keine Abstimmung über Plan A (Sanierung) und Plan B (Neubau) abgehalten werden sollte, so seien „gefühlt die meisten Karten für den Plan B ausgefüllt worden“, erkannte Moderatorin Elke Frauns beim Blick auf die abgegebenen Meinungskärtchen. Schon in der Diskussion wurde deutlich, dass die meisten Anwesenden in technischer wie energetischer Hinsicht dem Neubau Vorzug geben vor einer Sanierung.

Ziemlich eindeutig auch die Stimmung für den Erhalt des Standortes von Rathaus und Stadthalle. Beide seien, so eine geäußerte Bürgermeinung, mit Kino und Kunstmuseum Teil eines kulturellen Zentrums. Weitgehend Konsens ebenso in der Frage der verkehrlichen Erschließung. Sie wird als optimal und störungsfrei bewertet, selbst von unmittelbaren Anwohnern der Stadthalle. Mit der Weichenstellung in der „Rathausfrage“ rechnet Bürgermeister Berger zum Jahresende, dann gebe es eventuell auch Klarheit über die Entscheidung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zum Denkmalwert des Rathauses. Dieser wird gutachterlich gestützt von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Ahlen verneint. Sollte der LWL am Ziel der Unterschutzstellung festhalten, werde die Stadt den Entscheid der zuständigen Ministerin herbeiführen, so Berger.

Für den Fortbestand einer Veranstaltungshalle am heutigen Standort macht sich auch der Bürgermeister stark. „Wir brauchen einen Ort für bürgerschaftliche Demokratie, wollen aber auch den Karneval oder Schulentlassungen feiern.“ Die ausgewerteten Stimmungen und Argumente des Bürgerdialogs werden in Kürze auf der Internetseite der Stadt Ahlen nachzulesen sein. Eingang finden sie auch in die Beratungsunterlagen der Ratsgremien. Die im Bürgerdialog gezeigte Präsentation und diverse Schaubilder können hier eingesehen werden.

Foto: Die Debatte der Bürger untereinander brachte Argumente pro und contra Sanierung bzw. Neubau von Rathaus und Stadthalle.

Die Debatte der Bürger untereinander brachte Argumente pro und contra Sanierung bzw. Neubau von Rathaus und Stadthalle.


Foto: Etwa einhundert Bürgerinnen und Bürger kamen zum Bürgerdialog, den Bürgermeister Dr. Alexander Berger eröffnete.

Etwa einhundert Bürgerinnen und Bürger kamen zum Bürgerdialog, den Bürgermeister Dr. Alexander Berger eröffnete.


Foto: In den Pausen bestand an Infoständen Gelegenheit zum Austausch.

In den Pausen bestand an Infoständen Gelegenheit zum Austausch.


Foto: Intensive Gespräche am Rande

Intensive Gespräche am Rande


Foto: Auf Karten konnten Fragen und Meinungen notiert werden, die in die Diskussion einflossen.

Auf Karten konnten Fragen und Meinungen notiert werden, die in die Diskussion einflossen.