„Wir haben wie versprochen keine Fakten geschaffen, obwohl ein gültiger Ratsbeschluss vorlag“, sagte Dr. Alexander Berger beim ersten Treffen des Arbeitsstabes Bürgercampus, der im verwaltungsinternen Jargon auch gern als „Bauherrenrunde“ bezeichnet wird. Das Ergebnis des Bürgerentscheids sei zu verstehen „als ein Zeichen, dass wir weitermachen sollen.“ Mit „Volldampf“ müssten nun die ersten Pflöcke eingeschlagen werden, um den eingetretenen Stillstand aufzulösen, so der Verwaltungschef.
Als erstes werden noch in dieser Woche zwei Ausschreibungen auf den Weg gebracht: Gesucht wird das Management für den Entwurfswettbewerb Stadthaus und Freiraumgestaltung, sowie eine Rechtsberatung für das ebenfalls auszuschreibende Vergabeverfahren Projektsteuerer. Mit dem Ergebnis des Entwurfswettbewerbs könnte nach den Worten Bergers im kommenden Frühjahr zu rechnen sein. Das Wettbewerbsergebnis sei dann auch Grundlage für den sich anschließenden Wettbewerb für ein Bürgerforum. Entwurfsplanung und Kostenberechnung für den Bürgercampus könnten voraussichtlich im Spätsommer oder Herbst 2022 zur Förderung angemeldet werden. Für die jetzt anstehenden Planungsvorbereitungen waren der Stadt bereits 2,6 Millionen Euro aus Mitteln der Städtebauförderung bewilligt worden.
Bürgermeister Berger bekräftigt sein Versprechen, die Öffentlichkeit weiter einzubinden: „Bevor wir die Wettbewerbe durchführen, werden die Bürgerinnen und Bürger intensiv beteiligt, um die Anforderungskriterien zu formulieren.“ Beabsichtigt sei, die größtmögliche städtebauliche und städteräumliche Qualität zu erzielen, auch und vor allem im Dialog mit verschiedenen Zielgruppen wie Kaufmannschaft, Bildungs- und Kulturträgern. Die mit der gesamten Bürgerschaft kreativ zu lösende Aufgabe beinhalte ebenso Aspekte wie die Einbindung der Werse, Mobilitätsfragen rund um Parkmöglichkeiten und Verkehrswege sowie die optimale Anbindung an die Innenstadt. Für Berger geht es um nicht mehr und nicht weniger, als das Ahlener Zentrum fit zu machen fürs 21. Jahrhundert. Für ihn sei es nicht zu hochgegriffen, wenn man sagte: „Wir planen gemeinsam ein sehr wichtiges Stückchen Stadt.“