Countdown für den Marktplatz läuft – Baustart Anfang März

Den roten Teppich auslegen wird die Stadt Ahlen allen Gastronomen und Geschäftsinhabern am Marktplatz, wenn Anfang März die Bauarbeiten zur Umgestaltung der „guten Stube“ beginnen. Der auffällige Bodenbelag soll Kunden und Gäste auch während der heißen Bauphase zielgerichtet in die Läden führen.

Carlo Pinnschmidt, WFG-Mitarbeiter für das Stadtmarketing, sagt, was die Passanten in der Fußgängerzone denken sollen, wenn sie an der Großbaustelle entlang schlendern: „Da wird umgebaut, da gibt es etwas zu sehen, da ist was los!“

Um wirklich viele Neugierige und Käufer zum Marktplatz zu ziehen, transportieren ab März großflächige Werbeschilder auf der Weststraße die Botschaft, dass während aller Bauphasen jedes Geschäftslokal geöffnet ist und erreichbar bleibt. Mit Aktionen wie einem „Baustellenfrühstück“, archäologischen Führungen sowie einer Modenschau sorgt das Stadtmarketing dafür, dass das Interesse am Marktplatz nicht erlahmen wird. Überdies steht es als „Kümmerer“ bereit, um sich aller Fragen und Probleme der Platzanlieger anzunehmen.  

Damit am neu gestalteten Marktplatz auch langfristig die Lichter nicht ausgehen, setzt die Stadt Ahlen auf modernste Beleuchtungstechnik. „Die Anrainer haben uns zu verstehen geben, dass es in den späten Stunden viel zu dunkel ist“, sagte Stadtbaurat Andreas Mentz beim offiziellen Startschuss zum Platzumbau. Zwölf Lichtstelen werden künftig nicht nur das Pflaster beleuchten, sondern auch die Häuserfassaden in stimmungsvolles Licht tauchen. Die 4,80 m hohen LED-Spots sind individuell in Strahlrichtung, Farbe und Intensität einstellbar.

„Kirmesbeleuchtung“ brauchen die Anwohner indes nicht zu befürchten, nimmt Mentz eine mögliche Sorge. „Das ist etwas für besondere Anlässe wie zum Beispiel das Stadtfest.“ Die gute Verbindung aus moderner Leuchte und historischen Fassaden werde einen schönen Kontrast bilden. „Super aussehen“, so Mentz, werden auch die Platanen in der Platzmitte. Sie werden durch Bodenstrahler ins rechte Licht gerückt.  

In fünf Bauphasen wird spätestens bis zum Ahlener Advent nicht nur das alte Pflaster durch neues aus portugiesischem Granit ersetzt, auch die Anschlusstechnik für Veranstaltungen und den Wochenmarkt wird neu gemacht. „Die Laufwege werden kabelfrei“, kündigt Andreas Mentz nach intensiven Abstimmungen mit den Marktbeschickern an. Diese waren intensiv daran beteiligt worden, das bald zur Anwendung kommenden Aufstellkonzept für Stände und Wagen zu erarbeiten.   

Los geht es mit Phase 1 im nördlichen Bereich zwischen der Gaststätte „Zisterne“ und dem Ehrenmal. Möglichst früh sollen hier die Arbeiten abgeschlossen sein, damit die Gastronomiebetriebe möglichst viel von der Freiluftsaison haben. Weiter geht es mit dem Wasserspiel an der Bartholomäus-Kirche, dem östlichen Teil vor „Las Tapas“ sowie der Südseite zwischen Apotheke und Haus Pieper. Zum Schluss wird die Mittelzunge mit ihren historischen Mosaiken aufgehübscht. Woran Bürgermeister Dr. Alexander Berger keinen Zweifel lässt: „Die Intarsien bleiben liegen.“ Im Rahmen der umfangreichen Bürgerbeteiligung, die der Marktplatzneugestaltung vorausging, sei dieser Wunsch immer wieder genannt worden.

Bürgermeister und Stadtbaurat wollen bei aller Freude auf das Neue nicht verhehlen, dass die Baustelle von den Anwohnern und Passanten Langmut und Verständnis erfordern wird. Zuversichtlich macht beide, dass die Kommunikation mit den Anrainern schon während der Tiefbauarbeiten im letzten Jahr gut geklappt hat.

Einzige Unbekannte im Bauzeitenplan bleiben indes die archäologischen Untersuchungen, die parallel zu den bis zu 60 Zentimeter in die Tiefe gehenden Aushubarbeiten stattfinden. Was das Landesdenkmalamt zuletzt mit eigenen Kräften in einem kleinen Bereich am Alten Rathaus geleistet hat, wird demnächst von einer spezialisierten Grabungsfirma auf der kompletten Fläche begleitet. „Das braucht dann deutlich mehr Hände und Augen“, so Mentz. Abhängig davon, was die Archäologen finden, will die Stadt auch aus dieser (Not-)Situation eine Tugend machen. Eine Neuauflage erfahren dann die schon zum Ahlener Advent gut besuchten stadthistorischen Erkundungen.  

Die Umgestaltung des Marktplatzes in Zahlen:

Kosten:
Kalkuliert 1,75 Mio. Euro inkl. Planungs- und Gutachterkosten
0,25 Mio. Euro für archäologische Begleitung
Insgesamt 80 Prozent Zuwendung aus Landes- und Bundesmitteln („Aktive Zentren Innenstadt“)

Material:
1100 m² Platzmitte Granit, wilder Verband 3-farbig
1000 m² Platzränder Granit, Reihenverband 2-farbig
250 m taktile Rinne
300 m² Betonsteinpflaster
Mittelzunge wird renoviert, Fundament für Stadtmodell erstellt
35 m² Wasserspiel
12 Mastleuchten mit steuerbarer Fassadenanstrahlung
5 Unterflurverteiler Strom
11 Sitzblöcke mit Graffitischutz
Sitzauflagen und Ausstattungselemente wie in der Fußgängerzone

Bauzeit:
Anfang März bis Ende Oktober 2018.

Foto: Auf den Beginn der Umbauarbeiten freuen sich Dr. Alexander Berger, Robert Reminghorst (Umweltbetriebe), Andreas Mentz, Carlo Pinnschmidt (v.l.).

Auf den Beginn der Umbauarbeiten freuen sich Dr. Alexander Berger, Robert Reminghorst (Umweltbetriebe), Andreas Mentz, Carlo Pinnschmidt (v.l.).


Foto: Bauphasenplan

Bauphasenplan


Foto: Beleuchtungselement

Beleuchtungselement