Ahlen spart 23 Prozent Gas

Deutschland soll seinen Energiebedarf um mindestens 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr verringern, um ohne Rationierungen durch diesen und nächsten Winter zu kommen: Diesen Richtwert hat die Bundesregierung vorgegeben. Die Ahlener Bürgerschaft hat bereits im vierten Quartal des vergangenen Jahres 22,9 Prozent gegenüber dem Mittelwert der Jahre 2018 bis 2021 eingespart.

„Das ist ein stolzer Wert und großer Erfolg“, sagt Dr. Alfred Kruse, Geschäftsführer der Stadtwerke Ahlen. Er betont: „Energiesparen bleibt wichtig, um in der kalten Jahreszeit Abschaltungen zu vermeiden, weil es nicht genügend Gas für alle und alles gibt.“ Denn Gas wird in Deutschland auch noch für die Stromerzeugung gebraucht. „Wer seinen Energieverbrauch insgesamt auf ein Minimum reduziert, leistet einen großen Beitrag dafür, dass die Versorgungssysteme stabil bleiben und niemand zeitweise auf Strom oder Wärme verzichten muss“, erklärt der Stadtwerke-Geschäftsführer. 

Die Bundesregierung hat zum Energiesparen aufgerufen, weil Gas knapp geworden ist in Deutschland. Dies ist eine Folge der großen Importabhängigkeit Deutschlands von Russland. Die Lieferbeziehungen zwischen den Ländern sind seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine und daraus folgende Sanktionen der westlichen Welt gestört. 

Nicht nachlassen
Im Oktober und November lag der Verbrauch jeweils rund ein Drittel unter dem Vergleichszeitraum 2018 bis 2021. Begünstigt wurde dieses große Einsparpotenzial durch die milden Temperaturen; sie lagen jeweils rund 2 Grad über den Mittelwerten des Referenzzeitraums. Herausfordernder war der Dezember: Er war mit 3 Grad Celsius im Durchschnitt rund 2 Grad kühler als die vier Vorjahre. Die Einwohnerschaft kam dennoch mit 3,5 Prozent weniger Gas zurecht als in dem genannten Referenzzeitraum. „Das ist schon gut, aber noch nicht gut genug“, sagt Alfred Kruse und fügt an: „Wir dürfen nicht nachlassen beim Einsparen fossiler Energieträger und müssen parallel die Energiewende forcieren.“ Das sei erforderlich, um die Abhängigkeit von Energieimporten schnell weiter zu verringern. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland und eine stabile Wärme- und Stromversorgung der Bevölkerung sei das entscheidend. „Die Einsparungen zeigen mir, dass die Ahlener Bürgerinnen und Bürger darum wissen und alle an einem Strang ziehen. Das stimmt mich sehr zuversichtlich. Und wir als Stadtwerke helfen ihnen bei ihrer persönlichen Energiewende und beim Energiesparen. Dafür fühlen wir uns mitverantwortlich“, betont der Stadtwerke-Geschäftsführer und verweist auf die Internetseite www.energieberatung-ahlen.de

Entspannung, aber keine Entwarnung 
Es sei noch zu früh, um Entwarnung zu geben, meint Alfred Kruse. Der Großteil des Winters stehe noch bevor. Und je voller die Gasspeicher im Frühjahr noch seien, desto besser sei Deutschland für den Winter 2023/2024 gerüstet. „Der Füllstand der Gasspeicher hängt natürlich auch vom Wetter ab. Bei einem milden Winter wird weniger Energie gebraucht, als wenn es wochenlang bitterkalt ist“, resümiert er und ergänzt: „Unabhängig davon bleibt unser wichtigstes Ziel jetzt, dauerhaft so viel Energie wie möglich einzusparen und insgesamt sehr sorgsam damit umzugehen.“

Foto: Logo der Stadtwerke Ahlen GmbH

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