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„Die Herren Schultze“ zu Gast in Ahlen

| Soziales

Im Rahmen des diesjährigen Coming Out Days am 11. Oktober zeigte das Projekt „Demokratie leben! Eine Idee vom Glück“ in Kooperation mit der städtischen Leitstelle „Älter werden in Ahlen“ und dem Projekt „VielfälTIQ“ der SkF bereits vor einigen Tagen den Dokumentarfilm „Die Ehe der Herren Schulze“ im CinemAhlen.

Der Film erzählt die Geschichte von Kurt Schultze und Antonius van Irsel, deren Leben und ihre Liebesbeziehung sowie die damit einhergehenden Herausforderungen für das homosexuelle Paar durch den Paragrafen 175, der erst seit 1994 aus dem deutschen Strafgesetzbuch gestrichen wurde. 

Die beiden Protagonisten standen am Ende des Films für Rückfragen des Publikums zur Verfügung und gaben in einem lebendigen Austausch bewegende Einblicke in ihre persönliche Geschichte. So berichtete Kurz Schultze u.a. wie er als junger Mann 35 Tage in österreichischer Einzelhaft verbringen musste und nach seiner Freilassung, für die seine Eltern damals 20.000 DM zahlen mussten, einen Eintrag ins Führungszeugnis erhielt. Kurt Schultze und Antonius van Irsel engagieren sich daher beide sehr aktiv, um vor allen Dingen jungen Menschen durch ihre eigene Geschichte Mut zu machen und um für Akzeptanz und Toleranz für homosexuelle Menschen zu werben. 

Auch der Regisseur Moritz Leick war am Abend zugegen und gab einen Einblick in die teils sehr emotionalen Dreharbeiten mit dem Paar. Die informative Runde vervollständigten Jana Hasenjürgen vom Landesprojekt „blick“ sowie Georg Roth von der Beratungsstelle „Rubicon e.V.“ für geschlechtliche Vielfalt in Köln, die beide über ihre Arbeit berichteten.

„Wir möchten mit dieser Veranstaltung in der Gesellschaft für mehr Offenheit, Verständnis und vor allem Respekt gegenüber allen Menschen, unabhängig ihrer geschlechtlichen Ausrichtung werben“, so Justine Dziaduch als Projektkoordinatorin von „Demokratie leben!“. Das Projekt „Demokratie leben!“ ist eine Kooperation von Stadt Ahlen, AWO-Ruhr-Lippe-Ems und dem Bürgerzentrum Schuhfabrik und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziell im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert.


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