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Ge(h)denken zum Kriegsende diesmal ein „Warntag für den Frieden“

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Ahlens Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen haben am 8. Mai einmal mehr eindrucksvoll an das Ende des Zweiten Weltkrieges gedacht. Vor genau 80 Jahren endete der Krieg durch die Kapitulation Deutschlands.

Das schon traditionelle sogenannte „Ge(h)denken“ zwischen dem Ostfriedhof, dem Park der Begegnung und dem Marktplatz stand bedingt durch die zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen, die aktuell weltweit Grund zur Sorge bereiten, in diesem Jahr unter dem Motto „Warntag für den Frieden“. Dazu trugen alle Beteiligten gelbe Warnwesten und unterstrichen dadurch ihr gemeinsames Anliegen.

Mit einer gemeinsamen Kranzniederlegung durch die Schüler und Bürgermeister Dr. Alexander Berger auf dem Ostfriedhof an den Gräberfeldern ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter begann das Erinnern am Morgen. „Heute, in einer Zeit, in der autoritäre Stimmen lauter werden und antisemitische, rassistische und demokratiefeindliche Haltungen wieder salonfähig zu werden drohen, ist unser Gedenken nicht nur eine Rückschau“, so der Bürgermeister und ergänzte „Demokratie, Menschenwürde, Rechtsstaatlichkeit sind keine Selbstverständlichkeiten. Sie sind das Ergebnis jahrzehntelanger Arbeit, des Engagements mutiger Menschen und einer klaren Haltung gegen das Vergessen.“
Für besondere Emotionalität sorgten verschiedene Wortbeiträge der Schülerinnen und Schüler, die anhand von Beispielen an das Schicksal der damals nach Ahlen deportierten Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen erinnerten. Zudem schilderten die Jugendlichen ihre Eindrücke eines Besuchs des KZ Ravensbrück. Angemessen musikalisch umrahmt wurde das Gedenken von Ole am E-Piano und Jeremy auf der Querflöte.

Im Anschluss zog der gelb gekleidete Demonstrationszug weiter zum Park der Begegnung an der Beckumer Straße. Dort wurden die Beteiligten von einer Gruppe türkischer Austauschschüler erwartet, die momentan im Rahmen des Erasmus-Programms Gäste der Therese-Münsterteicher-Gesamtschule sind. Auch an diesem Ort wurde das Gedenken durch verschiedenste Wortbeiträge der Schülerinnen und Schüler gestaltet und nachvollziehbar gemacht.

Der Schlusspunkt wurde zur Mittagszeit auf dem Marktplatz gesetzt. Zur Kranzniederlegung am Ehrenmal hatte sich hier neben der Ersten Beigeordneten Stephanie Kosbab auch eine Delegation der Bundeswehr aus der Westfalenkaserne eingefunden. Oberleutnant Stefan Sauren erinnerte in seiner Rede daran, dass die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg in der Ukraine verheerend gewirkt habe. Umso wichtiger sei es daher heute, dem Land und seinen Menschen beizustehen. Stephanie Kosbab machte die Wichtigkeit der Erinnerungskultur in Ahlen deutlich und sprach die Jugendlichen direkt an: „Ihr seid die Hoffnungsträger dieser Kultur.“

Durch das gestrige gemeinsame Gedenken konnte aber einmal mehr eine Menge Hoffnung gemacht werden. Allen Beteiligten und Rainer Legant als Sprecher des Arbeitskreises weiterführender Schulen für die Organisation herzlichen Dank.


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