Bürgermeister Dr. Alexander Berger zeigte sich beeindruckt von der großen Resonanz: „Ihr Einsatz, Ihr Herzblut und Ihre Zeit, die Sie freiwillig für andere geben, sind alles andere als selbstverständlich“, betonte er. Das Ehrenamt mache Ahlen „menschlich, sozial und kulturell“ reicher und sei eine tragende Säule des Zusammenlebens.
In einer Zeit, die oft von Schnelligkeit, Eigennutz und Oberflächlichkeit geprägt sei, setzen Ehrenamtliche ein starkes Zeichen für Zusammenhalt, Mitgefühl und Verantwortung, so Berger weiter. Das sei nicht nur bewundernswert, „das ist unverzichtbar für das gesellschaftliche Miteinander in unserer Stadt.“ Laut bundesweiter Statistik engagiert sich nahezu jeder Zweite ehrenamtlich. Übertragen auf Ahlen ergibt sich daraus eine eindrucksvolle Zahl: rund 20.000 Bürgerinnen und Bürger, die sich freiwillig in ihrer Stadt einbringen.
In seiner Begrüßung wies der Bürgermeister zudem auf die Förderung bürgerschaftlichen Engagements durch die Stadt hin. Mit jährlich 60.000 Euro unterstützt Ahlen Projekte, die aus der Bevölkerung selbst kommen. Die entsprechenden Richtlinien habe der Stadtrat verabschiedet, um Eigeninitiative zu stärken und die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt zu fördern. Berger appellierte: „Ich kann nur alle Vereine und Nachbarschaften ermutigen: Nutzen Sie diese Mittel, um Ihre Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.“
Nachdem die vorherigen Ehrenamtstage den Fokus auf Katastrophenschutz, Rettungswesen, Brauchtumspflege und Sport legten, stand in diesem Jahr das Engagement junger Menschen im Mittelpunkt. In einer Talkrunde berichteten sechs Jugendliche exemplarisch über ihre Erfahrungen.
Samuel Üre, aktiv bei der Feuerwehr und der Taschengeldbörse, erzählt von „strahlenden Gesichtern“, die ihn motivieren. Für Yasin Celik sind es sinnstiftende Aufgaben, die ihn zu den Maltesern führten. Auf seine Initiative geht die Gründung einer Jugendabteilung des Hilfsdienstes zurück. Zeyneb Erboga zitierte als Motto ihres Engagements eine Zeile der Fantastischen Vier: „Zusammen sind wir weniger allein.“
Der Abend endete bei einem Buffet und vielen Gesprächen. Im Foyer informierte die Stadt über ihre Initiativen zur Förderung des Ehrenamts.
Ein besonderer Moment war die Verleihung der Jubiläums-Ehrenamtskarte. Sie wird für 25 Jahre freiwillige Tätigkeit vergeben und bringt landesweit Vergünstigungen mit sich. Insgesamt 16 Frauen und Männer wurden in fünf Bereichen ausgezeichnet.
Sport:
Sabine Vogelsang: seit 25 Jahren im Tennis, u.a. bei Westfalia Vorhelm und Blau-Weiß Ahlen aktiv
Gunnar Jolk: Seit 1986 in der Judo Sportgemeinschaft Ahlen aktiv
Ingrid Kerl-Karos: Seit 1977 beim FLVW und bei Westalia Vorhelm im Bereich Turnen aktiv
Feuerwehr und Rettungswesen:
Markus Ehlert: Seit 1984 bei der Freiwilligen Feuerwehr tätig
Rainer Pottgüter: Seit 50 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr tätig
Christel Pott: Seit 1998 beim Ortsverband Ahlen vom Deutschen Roten Kreuz aktiv
Ralf Sollmann: Seit 1993 bei der Grubenwehr, im Vorstand des Rings Deutscher Bergingenieure und im Vorstand des Bergbautraditionsvereins tätig
Kirchen-/Gemeindearbeit:
Ursula Schumacher: Seit dem 8. Lebensjahr in der St. Josef Gemeinde tätig
Margret Zibulski: Seit 1982 in der St. Josef Gemeinde tätig
Guido Keil: Seit über 25 Jahren in der Pfarrgemeinde St. Pankratius aktiv
Angela Diethe: Seit 25 Jahren in der Pfarrgemeinde St. Pankratius aktiv
Kultur:
Jennifer Kras-Schwippe: Seit 1994 aktiv, heute Kassiererin beim Ahlener Verein für Städtepartnerschaft
Angelina Bußmeier: Seit 1998 im Karnevalsverein KG Pütt Pott Ploug aktiv
Soziales:
Frank Schulz: Seit 1977 evangelische Jugendarbeit, heute beim Trägerverein Schullandheim Winterberg tätig
Günter Vandenbrück: Seit über 25 Jahren in der Seniorenarbeit (zunächst Freiwilligenagentur und dann im SINN-Netzwerk) aktiv
Thorsten Pälmke: Seit 1995 aktiv gewesen für die Pony-Station
Christa Bündgen: Seit über 25 Jahren im Bereich der Flüchtlingshilfe tätig
Wer sich selbst engagieren möchte, hat in Ahlen vielfältige Möglichkeiten, seine Talente und Interessen einzubringen. Ob in der Feuerwehr, als Übungsleiter oder im sozialen Bereich – es gibt immer einen Bedarf an Menschen, die bereit sind, sich für andere zu engagieren.