Weiter zum Inhalt

Eine besondere Reise in die Zukunft: Jugendliche aus Ahlen erleben die Junge Triennale

| Kultur | Schule

Ein schwarzer Raum, Stimmen aus allen Richtungen, Klänge, die durch den Körper fahren. Schon die ersten Minuten von „GenZ don’t cry“ machten deutlich: Dieses Theatererlebnis wird anders. Rund zehn Jugendliche aus Ahlen waren jetzt mittendrin, als die Junge Triennale in Bochum ihre Türen für sie öffnete. Die städtische Koordinierungsstelle Kulturelle Bildung Ahlen organisierte die Fahrt, an der sich Schülerinnen und Schüler der Fritz-Winter-Gesamtschule, der Therese-Münsterteicher-Gesamtschule sowie Teilnehmende des Jugendtheaterprojekts der Schuhfabrik Ahlen beteiligten. Begleitet wurden die Jugendlichen von engagierten Lehrerinnen und auf Seiten des Jugend¬theaterprojekts von den beiden Projektleitenden und Theaterpädagogen Tim Schäfer und Kathrin Sievers.

Die Möglichkeit, jungen Menschen den Zugang zu großer Kunst zu eröffnen, stieß auch bei Ahlens Sozial- und Kulturdezernentin Stephanie Kosbab auf Begeisterung. So nutzte sie die Gelegenheit, die Jugendliche bei Ihrem Besuch zu begrüßen und das Theatererlebnis zu begleiten.

Im Zentrum der Aufführung stand eine dystopische Erzählung: Die Protagonistin Cassandra trauert um ihren verstorbenen Freund Jascha und begegnet zehn Jugendlichen, die ihre Gedanken und Ängste mit ihr teilen. Entwickelt wurde das Stück vom Sound-Dramaturgien-Kollektiv gemeinsam mit Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet. Das ausgefeilte Sound-System, das die Zuschauer über Kopfhörer wahrnehmen konnten, ließ die düstere Zukunftsvision dabei körperlich spürbar werden und machte die Bühne zu einem dreidimensionalen Klangraum.

Gerade die Teilnehmerinnen aus dem Jugendtheaterprojekts konnten ihre eigenen Erfahrungen einfließen lassen und die künstlerische Arbeit aus einer besonderen Perspektive wahrnehmen. Denn auch sie stehen aktuell mitten in einem spannenden Prozess: Im Dezember feiert ihr kollektiv entwickeltes Stück in der Schuhfabrik Ahlen Premiere.

„Manchmal war es schwer, die Geschichte zu verstehen. Aber gerade das hat uns später ins Gespräch gebracht. Und darum geht es ja auch. Kunst und Kulturerlebnisse müssen nicht immer gefallen, können herausfordernd sein oder Kritik hervorrufen“, resümiert Teresa Künstler vom städtischen Kulturbüro den Kulturausflug. Tatsächlich entfachte die ungewohnte Erzählweise intensive Diskussionen: über Kunstvermittlung, ungewöhnliche Theaterformen und die Frage, wie Profis und Jugendliche auf Augenhöhe zusammenarbeiten können. Ein Nachgespräch mit den beteiligten Künstlern hätten sich die Jugendlichen noch gewünscht, so groß war das Bedürfnis, die Eindrücke zu reflektieren. Einig waren sich jedoch alle: „GenZ don’t cry“ war keine leichte Kost, aber eine außergewöhnliche Kunsterfahrung, die nachwirkt. 


Redaktionelle Verantwortung: Redaktion Stadtportal Ahlen | Impressum