Dennis Hadrika versteht, dass ein solches Schreiben Verunsicherung auslöst. „Die darin enthaltenen Behauptungen sind jedoch unzutreffend“, stellt der Leiter der Ahlener Umweltbetriebe fest. Auf dem Gelände seien ausschließlich Böden gelagert und verbaut worden, deren Verwendung rechtlich zulässig und fachlich geprüft sei. Eine Gefährdung für Anwohnende, Grundwasser oder Umwelt bestehe nicht. Auch eine Belastung der Werse, wie in dem anonymen Schreiben behauptet, sei ausgeschlossen, versichert Hadrika.
Der Boden, der auf dem ehemaligen Kohlenlagerplatz zwischengelagert war, stammt unter anderem von der städtischen Baustelle „Jahnwiese“. Ein Teil des ursprünglichen Baugrunds hatte eine höhere Bodenklasse als Z2 und wurde daher vollständig abgetragen und fachgerecht entsorgt. Die entsprechenden Entsorgungsnachweise liegen vor. Die übrigen Böden der Jahnwiese, die aufgrund ihrer gutachterlichen Einstufung eine Wiederverwertung zuließen, wurden nach Abstimmung mit der Bezirksregierung Münster und dem Kreis Warendorf zur ehemaligen Kohlenlagerfläche transportiert und dort gelagert.
Im Zuge dieses Transports wurde Boden, der zuvor bereits auf dem Kohlenlagerplatz gelagert war, zur Jahnwiese gebracht, um die Fläche wieder aufzufüllen. Dieser sogenannte „Werseboden“ stammt aus dem Bau des Hochwasserrückhaltebeckens an der Werse aus dem Jahr 2014. Alle Böden wurden dort sachgemäß zwischengelagert und zweimal erneut durch ein externes Unternehmen beprobt und analysiert. Zunächst gemäß LAGA Bodenklassen und dann nach Ersatzbaustoffverordnung (EBV). Diese regeln die umweltgerechte Wiederverwendung, Verwertung und Einstufung von Boden- und Baustoffmaterialien auf Baustellen. Die Untersuchungen bestätigten ihre Unbedenklichkeit und ihre Eignung zur weiteren Verwertung.
Erst nach Abschluss dieser Prüfungen wurden die Böden, unter Einhaltung technischer Sicherungsmaßnahmen, insbesondere Abdichtungen, in den Lärmschutzwall an der Osttangente eingebaut. So wurde gewährleistet, dass keine Umwelteinflüsse auftreten und der Wall langfristig stabil bleibt. Die Stadt Ahlen hat jeden Schritt des Verfahrens dokumentiert. Sämtliche Analysen, Prüfberichte und Protokolle liegen vor. Alle Abläufe wurden eng mit der Bezirksregierung Münster und dem Kreis Warendorf abgestimmt.
„Uns ist bekannt, dass Anwohnerinnen und Anwohner Fotos vom Bau des Lärmschutzwalls gemacht haben, auf denen angeblich Fremdstoffe zu sehen sein sollen“, sagt Dennis Hadrika. Die Stadt nehme diese Hinweise ernst. Sie werde das vorliegende Bildmaterial prüfen, um mögliche Verfehlungen Dritter auszuschließen. „Die Stadt Ahlen steht für einen transparenten und verantwortungsvollen Umgang mit öffentlichen Bauprojekten. Sobald die Sichtung des Materials abgeschlossen ist, werden wir die Ergebnisse offen kommunizieren.“
