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Verträge, Preise, Nachzahlungen: Energie bleibt Thema Nr. 1 der Verbraucherberatung

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Mit rund 4280 Anliegen haben sich die Menschen aus dem Kreis Warendorf im vergangenen Jahr an die Verbraucherzentrale gewendet. „Ob ungewollte Vertragsabschlüsse, Probleme im Onlinehandel oder Verzögerungen beim Glasfaseranschluss: Anfragen erreichten uns aus allen Bevölkerungsgruppen und zur ganzen Themenpalette des Verbraucheralltags“, berichtet Judith Spittler, Leiterin der Beratungsstelle, als sie den Jahresbericht 2024 gemeinsam mit Energieberater Hubertus Pieper und Dr. Alexander Berger der Öffentlichkeit vorgestellt hat.

Ahlens Bürgermeister ist dankbar für das niedrigschwellige Angebot der Verbraucherzentrale, das in vielen Fällen den Gang zum Anwalt erspare. „Ich bin froh, dass wir Sie im Rathaus haben“, versicherte er Spittler und Pieper. 1300 Beratungsgespräche führten die Verbraucherschützer 2024 allein in Ahlen. Ein weiterer Beratungsstützpunkt befindet sich in Warendorf.    

Besonders viel Beratungsbedarf bestand zudem weiterhin rund um das Thema Energie mit seinen vielen rechtlichen und wirtschaftlichen Facetten. „Wir unterstützen individuell, um Verbraucherrechte durchzusetzen oder unberechtigte Forderungen abzuwenden. Falls nötig legen wir Widersprüche ein oder vereinbaren Ratenzahlungen. Damit tragen wir auch zur wirtschaftlichen Stabilisierung der Betroffenen bei und entlasten sie von oftmals großem psychischen Druck“, erklärt Spittler. Durch Umstellung auf den zentralen Landesservice konnte die digitale und telefonische Erreichbarkeit deutlich ausgeweitet werden.

Zum Weltverbrauchertag 2024 rückte die Beratungsstelle das Thema Glasfaser-Ausbau in den Fokus. Immer wieder erreichen die Beratungsstelle dazu Anfragen von verunsicherten Verbrauchern. Welche Netzbetreiber bauen wo aus? Wird der Ausbau öffentlich gefördert? Können die Leitungen auch von anderen Anbietern genutzt werden? Was kostet der Anschluss die Verbraucher jetzt und zu einem späteren Zeitpunkt? Der wichtigste Rat für Betroffene: Keinen Vertrag unter Druck abschließen und sich zunächst schriftliche Angebote geben lassen, um sie vergleichen zu können.

Ein großer Anteil der Anfragen entfiel auch 2024 auf den Bereich Energie. Besonders negativ fielen dabei die Anbieter primastrom, voxenergie und nowenergy auf. „Entsprechend groß war auch der Andrang Ratsuchender in der Beratungsstelle, um dort Hilfe bei Rechnungsfragen, Rückforderungen oder Abwehr untergeschobener Verträge zu erhalten“, sagt Judith Spittler. Minderwertige oder falsch beziehungsweise gar nicht gelieferte Waren, unseriöse Vertragsbedingungen oder überteuerte Online-Dienste: Gerade im Internet gibt es für Verbraucher viele Fallstricke. „Die Maschen der Anbieter sind oft schwer zu durchschauen. Im Betrugsfall ist dann schnelle Hilfe gefragt“, so Spittler. Zugleich werde aber präventive Verbraucherinformation immer wichtiger. Durch Bildungsarbeit, unterschiedliche Informationsformate sowie interaktive Tools im Web fördern wir kritisches Bewusstsein und wirken Desinformation entgegen. Damit stärken wir die Menschen in turbulenten Zeiten.“

Die Wahl und Planung der eigenen Heizung war vor allem für Hausbesitzer eines der prominentesten und umstrittenen Themen des vergangenen Jahres. Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes und die kommunale Wärmeplanung warfen die Frage auf, welche Heizung zukünftig die beste, passende beziehungsweise noch erlaubte Lösung sein würde. Besonders im Blick: die Wärmepumpe. In zahlreichen Vorträgen, Online-Seminaren, individuellen Beratungen und an Infoständen erläuterte die Energieberatung die Vor- und Nachteile verschiedener Heizsysteme. „Wir bieten unabhängige und sachgerechte Informationen und können so auch manche Ängste nehmen“, erklärt Energieberater Hubertus Pieper. Aber auch Photovoltaik und die erleichterten Möglichkeiten, als Mieter mit Steckersolar-Geräten auf Balkon und Terrasse selbst Strom zu erzeugen, stießen auf großes Interesse und Beratungsbedarf. 40 Energieberatungen führte Pieper bei Ratsuchenden zuhause durch. „Das ist eine hohe Nachfrage“, ist der Energieberater sicher, „dass unsere Beratung in der Gesellschaft verankert ist.“

Der vollständige Jahresbericht zum Nachlesen

Öffnungszeiten der Beratungsstelle im Ahlener Rathaus:
Mo.   08:30 – 14:00 Uhr
Di.    14:00 – 17:00 Uhr
Do.   14:00 – 17:00 Uhr
Fr.    08:30 – 13:00 Uhr

Telefonisch: 0211 54 22 22 11
www.verbraucherzentrale.nrw/ahlen


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