Schon von weitem fällt der orangefarbene Stand ins Auge: eine dekorierte Bank, Lichterketten, Hinweistafeln, künstlerische Arbeiten und Würfel, die psychische, sexualisierte oder ökonomische Gewalt sichtbar machen. Großformatige Plakate informieren über weltweite und deutschlandweite Fakten, während andere Schilder zum Mitmachen ermutigen: „Greif zu einem Statement und mache ein Foto auf der Bank“ oder „Nehmt bitte Platz – aber lasst keinen Platz für Gewalt!“
Ein besonderes Element der Ausstellung ist das eindrucksvolle Gedicht „Die Gewalt“ von Erich Fried, dessen berühmte Zeilen deutlich machen, dass Gewalt oft viel früher beginnt, als viele glauben: „Die Gewalt fängt nicht an, wenn einer einen erwürgt. Sie fängt an, wenn einer sagt: ‚Ich liebe dich: Du gehörst mir!‘“
Die Aktion wird an der Schule von den Mädchen-Buddys begleitet, die bis zum 10. Dezember in jeder Pause den Informationsstand betreuen, Gespräche anbieten und Mitschülerinnen und Mitschüler dazu ermutigen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. „Gerade junge Menschen müssen früh erkennen, welche Formen Gewalt haben kann. Jede und jeder trägt Verantwortung, hinzusehen und Grenzen zu respektieren“, betont Elisa Spreemann.
Unterstützt wird das Projekt durch Ulla Niehues, Gleichstellungs-Ansprechpartnerin der Schule. Sie freut sich über die große Resonanz: „Viele Jugendliche bleiben stehen, lesen, sprechen darüber. Diese sichtbare Auseinandersetzung ist der erste wichtige Schritt, um Gewalt vorzubeugen.“ Mit der eindrucksvoll gestalteten Ausstellung setzen Schule und Gleichstellungsbeauftragte das klare Statement, das Gewalt keinen Platz hat. Weder in Ahlen, noch irgendwo auf der Welt.
