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Vorbild für andere Städte: Ahlen ist gut gerüstet für den Klimawandel

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Ist Ahlen gut gerüstet für die Folgen von Überschwemmungen, Hochwasser, Sturm, Dürre und Hitze? Nach Expertenmeinung ist das der Fall. In feierlichem Rahmen hat NRW-Umweltminister Oliver Krischer in Düsseldorf die Stadt Ahlen für ihr Engagement in der Klimafolgenanpassung mit dem „European Climate Adaptation Award (eca)" ausgezeichnet. Insgesamt wurden 30 Kommunen und Kreise aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen für ihre Leistungen in den Bereichen kommunaler Klimaschutz und Klimaanpassung geehrt.

Ein 10-köpfiges Klimateam unter Federführung der städtischen Stabsstelle Klimaschutz und Mobilität hatte unter Beteiligung der Stadtverwaltung, der Ahlener Stadtwerke und der Verbraucherzentrale den Stand der Maßnahmen zur Klimawandel-Anpassung in Ahlen zusammengetragen. Dazu waren zentrale Fragen zu bereits durchgeführten, laufenden und geplanten Maßnahmen zu beantworten. Vor dem eigentlichen Audit wurden dem Auditor Jürgen Rummel bei einer Radtour durch den grünen Gürtel rund um Ahlen vom Team der Stabsstelle zahlreiche Maßnahmen zum Hochwasserschutz wie die Werse-Renaturierung, die zahlreichen Rückhaltebecken, die vielen Grünanlagen und insbesondere die neu gestalteten Parks mit ihrer ökologisch wertvollen Bepflanzung gezeigt. Im Audit wurden dann Fragen zum Wassermanagement für private Haushalte, Gewerbe und Landwirtschaft, Begrünung und Verschattung, Hitzeaktionspläne, Warnsysteme und Kommunikationswege, Sicherung der Energieversorgung und vieles mehr stichprobenartig im Detail vom Auditor abgefragt und gemeinschaftlich durch das Klimateam erläutert. 

Besonderes Lob erhielt die Stadt Ahlen von Auditor Jürgen Rummel für das breit aufgestellte Klimateam. Einige Konzepte, wie der Hochwasserschutz in Ahlen, das Risikomanagement der Stadtwerke und die Pläne für die Umgestaltung des Dr.-Paul-Rosenbaum-Platzes können laut externem Auditor von der eca-Bundesgeschäftsstelle in Berlin sogar „Best-Practice-Bespiel" für andere Kommunen werden. Zum ersten Mal überhaupt in seiner Zeit als Auditor hatte Rummel auch den Sportbereich in einem Audit und lobte die Nachhaltigkeitsziele in der Sportentwicklungsplanung und die damit verbundenen Maßnahmen. 

„Es ist gut erkennbar, dass Klimaschutz, Klimafolgenanpassung und Nachhaltigkeit schon in vielen Bereichen unserer Arbeit verinnerlicht sind und mitgedacht werden, so muss es sein“, lobte Stadtbaurat Thomas Köpp, selbst Mitglied des Klimateams, die Ergebnisse des Prozesses. Im Ergebnis hat die Stadt Ahlen eine Zielerreichung von über 42 Prozent erlangt und ist damit zertifizierte „European Climate Adaptation Award" (eca)-Stadt. Das entspricht der zweithöchsten Zertifizierungsstufe im eca-Prozess für die kommunale Klimaanpassung.

„Wir freuen uns sehr über diese Zertifizierung", betont Stabsstellenleiterin Klaudia Froede. Seit vielen Jahren arbeiteten die Stadt Ahlen, die Stadtwerke Ahlen und die Verbraucherschutzzentrale daran, Ahlen nachhaltig und zukunftssicher aufzustellen. Die Zertifizierung durch unabhängige Gutachter zeige, „dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Die Auszeichnung sei eine großartige Anerkennung für die Arbeit, die in Ahlen seit Jahren geleistet werde. „Sie bestätigt unseren Weg zur klimaangepassten Kommune und motiviert uns, weiterhin ehrgeizige Ziele zu verfolgen.“ 

Die Veranstaltung bot nicht nur einen festlichen Rahmen für die Auszeichnung, sondern auch einen intensiven Erfahrungsaustausch unter dem Motto „Klimaschutz und Klimaanpassung clever kombiniert in Quartieren“. Fachvorträge, unter anderem von Dr. Tim Mandel vom Fraunhofer-Institut ISI, sowie Projektvorstellungen aus Kommunen wie Ostbevern, Wilnsdorf und Bochum rundeten das Programm ab.

Derzeit nehmen 35 Städte am "European Climate Adaptation Award" teil, sehr viele davon aus Nordrhein-Westfalen. Die Stadt Ahlen ist seit 2021 dabei. Der European Climate Adaptation Award (eca) ist ein Programm für alle Städte und Gemeinden, die ihre Anpassungskapazität identifizieren und die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen vorantreiben wollen. Die Teilnahme am eca-Prozess hilft Klimaanpassungspotenziale zu identifizieren und die einzelnen Maßnahmen zu überprüfen und fortzuschreiben. Den von der Stabsstelle Klimaschutz und Mobilität koordinierten Prozess begleitete die externe Beraterin Sandra Roth von der „Gertec GmbH" aus Essen.


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